Ps 13,4

So vieles um mich herum ermüdet mich,
es ist als läge ein Schleier auf mir,
lustlos schleppe ich mich durch den Tag.

So will ich nicht leben, deshalb bitte ich Dich:
Schärfe meinen Blick,
       dass ich nicht in Selbstmitleid versacke.
Erleuchte meine Augen,
       dass ich nicht am Leben vorbeidämmere.
Brich die Wolkendecke auf,
       dass die Lichtstrahlen mich wecken.

So soll es sein:
       Dir vertraue ich,
             dass Du mich meine Lebendigkeit finden lässt.
       Freudigkeit
kehrt zurück ins Herz.

       Mit einem Lied auf den Lippen
             begegne ich dem Tag.

  

Ps 14,1

ANLEITUNG FÜR GOTTSUCHER

Beginne damit
       zaghaft Fragezeichen
an den Himmel zu schreiben.

Dann lasse zu,
       dass dich das Geheimnis des Lebens
             ins Staunen versetzt.

Schließlich gehe der Ahnung nach,
       dass es eine tiefe Geborgenheit gibt,
             die dich umfängt.

Und während du Gott suchst,
       sei gewiss:
             Er hat dich schon längst gefunden.

 

Ps 15,1

Der Hausherr des Himmels
       bin ich nicht;
doch ein Gast bin ich in Deinem Zelt.

Ein lediglich geduldeter Gast
       bin ich nicht;
doch ein Gast, der mit offenen Armen empfangen wird.

Ein wegen außerordentlicher Leistungen geehrter Gast
       bin ich nicht;
doch ein Gast, der gern gesehen ist.

Ein Gast auf Zeit
       bin ich nicht;
nein, ein Gast mit Heimatrecht bin ich in deinem Zelt.